Chronische Schmerzen sind ein häufig vorkommendes Phänomen
Was ist Schmerz?
Was ist ein Schmerzgedächtnis?
Probleme entstehen jedoch, wenn Schmerzen chronisch werden und sich verselbständigen: Ein sogenanntes Schmerzgedächtnis entsteht, weil sich entsprechende Beschwerden im Zentralnervensystem als Erinnerung einbrennen können. Dies ist auch dann der Fall, wenn die Ursachen, die das Warnsignal „Schmerz“ ursprünglich ausgelöst haben, wieder abgeklungen sind.
Der Grund dafür ist, dass Nervenzellen “gelernt” haben, weiterhin Signale an das Gehirn zu senden, dass etwas im Organismus nicht stimmt. Betroffene werden in der Folge überempfindlich gegenüber eigentlich harmlosen Reizen wie Berührungen und leiden zum Beispiel an ständigen Rückenschmerzen. Dies ist die häufigste Form des Schmerzgedächtnisses. Das wiederum kann zu schweren Beeinträchtigungen auf kognitiver, seelischer und sozialer Ebene führen, ist verantwortlich für zahlreiche Arbeitsausfälle und Fehltage, da Schmerzen es häufig an sich haben, auf den restlichen Körper überzugreifen. Schmerzpatienten werden dadurch unbehandelt immer mehr vom Leben isoliert und büßen erheblich an Lebensqualität ein. Sie brauchen dringend Hilfe bezüglich ihres Leidens. Selbstverständlich ist dies auch ein gesellschaftliches Problem.
Medikamentöse Therapie
Schmerztherapie ohne Medikamente
Tatsächlich sind in der Zwischenzeit hilfreiche Therapieformen entwickelt worden, um Schmerzpatienten auch ohne Medikamente und deren Nebenwirkungen behandeln zu können. Bewährt hat sich beispielsweise das Modell, Beschwerden mithilfe von Elektroimpulsen zu bekämpfen. Dabei senden kleine Elektroden minimale Stromimpulse unter die Haut. Ansatzpunkt dieser Behandlungsform ist die Veränderung des Schmerzgedächtnisses, indem Schmerzfasern beruhigt werden. Im Idealfall werden Schmerzen dann einfach vergessen.
Der Grund für den häufigen Erfolg dieser Methode ist, dass diese medikamentenfreien Produkte auf physikalischer Basis funktionieren: Das Gehirn und unsere Nervenzellen sind lernfähig. Dies versteht man unter “Neuroplastizität”: Eine Umprogrammierung mittels gezielter Impulse ist möglich, da sich Nervenzellen und synaptische Verbindungen verändern lassen. Auf diese Art kann chronischer Schmerz (wie z.B. die Behandlung von Phantomschmerzen) oft wieder aufgelöst werden. Viele Patienten setzen deswegen ihre Hoffnung auf diese neuen, alternativen Methoden.