Bedeutung der Desinfektion in der Zahnarztpraxis

Desinfektion und Hygiene wichtig

Desinfektion und Hygiene sind wichtige Bestandteile jeder zahnärztlichen Untersuchung und Behandlung. Erfahren Sie hier, warum die Desinfektion so wichtig ist und welche Mittel und Methoden dabei beim Zahnarzt zum Einsatz kommen.

Was heißt „Desinfektion“?

Desinfektion ist gleichbedeutend mit der Reduktion von Keimen. Nach einer Desinfektion müssen also nicht alle Bakterien und Viren abgetötet sein. Aber es darf keine Gefahr einer Infektion mehr bestehen. Das kann mit verschiedenen Methoden erreicht werden, zum Beispiel durch Erhitzen oder durch den Kontakt mit Alkohol und Desinfektionsmitteln.

Neben der Desinfektion gibt es auch die Sterilisation. Dabei handelt es sich um eine hundertprozentige Keimabtötung. Wurden zahnärztliche Instrumente sterilisiert, sind sie also vollständig keimfrei. Selbst Sporen (Dauerformen von Bakterien) werden abgetötet. Dafür wird meistens die sogenannte Dampfsterilisation verwendet, bei der das zu sterilisierende Material für 18 Minuten auf 134 °C erhitzt wird.

Darum ist die Desinfektion beim Zahnarzt so wichtig

Bei allen ärztlichen Behandlungen spielt die Desinfektion eine große Rolle. Das gilt natürlich auch für zahnärztliche Behandlungen. Hygienemaßnahmen und Desinfektion sorgen dafür, dass keine Krankheitserreger übertragen oder Infektionen ausgelöst werden. Alles, was während einer Untersuchung oder Behandlung mit Keimen belastet sein könnte, muss deshalb aufwändig und nach genauen Vorgaben gereinigt und desinfiziert werden.

Zahngesundheit

Bildlizenz: – (C) oswaldoruiz / pixabay.com

Dazu gehören alle Oberflächen und Geräte, die mit Blut und Speichel in Kontakt gekommen sind. Auch wenn es beim Bohren, Polieren der Zähne und anderen Behandlungen manchmal zu feinen, relativ weitreichenden Spritzern kommen kann, sorgt unter anderem ein speziell ausgearbeiteter Hygieneplan dafür, dass keine Keime auf den nachfolgenden Patienten übertragen werden.

Vor welchen Keimen soll die Desinfektion schützen?

Die Desinfektion schützt zum einen vor Krankheiten. Ist ein Patient erkrankt, sollen sich weder die anderen Patienten noch das zahnärztliche Personal anstecken. Über das Blut können zum Beispiel Krankheiten wie HIV, Hepatitis B oder Hepatitis C übertragen werden. Am Mund können sich auch Erreger wie das Herpes-Virus befinden. Zum anderen schützt die Desinfektion aber auch vor Infektionen und Entzündungen nach Operationen oder dem Ziehen von Zähnen.

Methoden der Desinfektion beim Zahnarzt

Zu den Hygienemaßnahmen beim Zahnarzt zählt bereits die Vorsorge. Keime und deren Übertragung sollen möglichst vermieden werden. Das heißt, der Zahnarzt befragt den Patienten vorher nach bekannten Erkrankungen, um Risiken und Vorsichtsmaßnahmen abschätzen zu können. Verletzungen werden vermieden, zum Beispiel, indem die Kanülen der Spritzen in spezielle Behälter entsorgt werden. Generell werden möglichst wenig Oberflächen und Geräte berührt, damit keine unnötige Verschleppung von Keimen stattfinden kann. Ärzte und Personal tragen Schutzkleidung oder Mundschutz.

Zur eigentlichen Desinfektion gehören nun verschiedene Maßnahmen. Hersteller wie Omnident führen in ihrem Sortiment an Zahnarztbedarf deshalb auch eine große Menge an Mitteln für die Desinfektion. Dazu gehören nicht nur die bekannten Desinfektionsmittel für die Hände und für Oberflächen, sondern auch spezielle Mittel für verschiedene zahnärztliche Instrumente und für die Absauganlagen.

Unter anderem werden die folgenden Methoden für die Desinfektion verwendet:

  • Hände desinfizieren mit speziellem Handdesinfektionsmittel.
  • Vor einem Eingriff wird bei Bedarf die Mundhöhle des Patienten mit einer antiseptischen Mundspülung desinfiziert.
  • Mehrfach verwendbare Instrumente werden aufwändig gereinigt und anschließend sterilisiert.
  • Spezielle Reinigung und Desinfektion von Abformungen („Bissnahme“).
  • Desinfektion der Tische und anderer Flächen mit Flächendesinfektionsmittel.
  • Auch Kleidung und Fußböden werden speziell desinfiziert.
  • Durchspülung von Schläuchen und Absauganlage mit Desinfektionslösungen.

Es gehört also viel dazu, damit die Untersuchungen und Behandlungen beim Zahnarzt so sicher sind, wie wir das gewöhnt sind. Damit das so bleibt, gibt es strenge Vorgaben.

Strenge gesetzliche Vorgaben für die Desinfektion beim Zahnarzt

Zahnärzte müssen sich dabei an verschiedene Gesetze, Verordnungen und Empfehlungen halten. Jede Zahnarztpraxis muss einen eigenen Hygieneplan erstellen. Die Bundeszahnärztekammer stellt für Zahnärzte dafür alle Informationen bereit, zum Beispiel den Hygieneleitfaden der DAHZ (Deutscher Arbeitskreis für Hygiene in der Zahnmedizin) oder die Hygieneempfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Ständige Qualitätskontrollen sorgen dafür, dass alle Vorgaben eingehalten werden.

Über die Autorin

Dr. Silvia Nold ist promovierte Biologin mit mehrjähriger Erfahrung in der medizinisch-wissenschaftlichen Diagnostik.

 

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