Angst vor dem Arzt? Das hilft!

Der Gang zum Arzt ist nie besonders angenehm. Doch für einige Menschen stellt er eine echte Herausforderung dar, die bis zur Iatrophobie reicht. In der Alltagssprache wird sie als Arztphobie bezeichnet und löst Panikattacken aus, die sich durch Schwitzen, Schwindelanfälle oder Herzrasen bemerkbar macht.

Ursachen

Die Ursachen einer Arztphobie sind vielfältig und von Patient zu Patient unterschiedlich. Häufig entstehen Ängste aus mehreren Gründen, die auch mit verzerrten Erinnerungen – insbesondere aus der Kindheit – zusammenhängen. Als häufige Gründe gelten unter anderem die Angst vor Schmerzen, die während einer Untersuchung auftreten können oder die Diagnose einer schweren Krankheit. Auch Schamgefühl, die Angst vor bakteriellen Infektionen oder fehlender Kontrolle bei einer Narkose können eine gewichtige Rolle spielen. Zusätzlich können gesellschaftliche oder ethische Gründe zur Vermeidung eines dringenden Arztbesuches führen – auch hier spricht man von einer Arztphobie. Beispiele dafür sind die Angst vor fehlender Kostenübernahme der Krankenkassen oder bestimmte religiöse Bezüge.

Der Zahnarzt bereitet am häufigsten Sorge

Angst vor dem Zahnarzt

Angst vor dem Zahnarzt
© Yuri Arcurs / PantherMedia

Jeder fünfte Patient gibt an, bei jedem Zahnarztbesuch Angst zu verspüren, jeder vierte hat Angst vor größeren Eingriffen. Bei jedem zwanzigsten Patienten führt die Angst so weit, dass sie den Besuch beim Zahnarzt ganz weglassen. Diese Zahlen sind auch den Zahnärzten bekannt, sodass viele Praxen bemüht sind, empathisch mit ihren Patienten umzugehen. Sie bieten beispielsweise Behandlungsmethoden an, bei denen der Patient den Eingriff nicht wahrnimmt. Mittels Verwendung von Narkosemitteln kümmern sich die Ärzte um die Zahnprobleme, während der Patient friedlich schläft. Auch im Vorfeld des Eingriffs überzeugen einfühlsame Ärzte durch kompetente und rücksichtsvolle Beratung, um dem Patienten Ängste zu nehmen.

Mögliche Risiken

Bei Arztphobikern, die trotz Symptomen den Gang zum Arzt vermeiden, kommt es nicht selten zu unnötig verspäteten Diagnosen und damit auch zu verspäteten Behandlungen. Krankheiten, die mit der Zeit schlimmer werden und in späteren Stadien schwieriger oder gar nicht mehr therapierbar sind, stellen dabei eine große Gefahr für solche Patienten dar. Außerdem kann die Angststörung selbst Symptome hervorrufen, die zu Fehldiagnosen führen können. Bei der Weißkittelhypertonie erhöht sich bei Arztphobikern während der Behandlung der Blutdruck. Wenn der Zusammenhang vom Arzt nicht erkannt wird, werden unter Umständen falsche Schlussfolgerungen gezogen und der Patient irrtümlich als Hypertoniker eingestuft.

Was Sie gegen eine Arztphobie tun können

Neben der bereits angesprochenen Methode des ”Verschlafens”, kann auch eine Hypnose hilfreich sein. Sie versetzt den Patienten in Trance. Dadurch nimmt er die Umwelt anders wahr, kann Ängste ausblenden und der Eingriff kann ohne Betäubung oder zumindest unter reduziertem Einsatz von Narkosemitteln stattfinden. Als eine Alternative und nachhaltige Methode kann sich eine Verhaltenstherapie herausstellen, die dem Angstpatienten zeigt, weshalb er unter der Phobie leidet und wird überdies mit diesen ganz bewusst konfrontiert. Auch eine medikamentöse Behandlung stellt sich immer wieder als erfolgversprechend heraus.

Sprechen Sie Ihre Ängste offen an

Sie sollten versuchen, Ihre Ängste klar zu kommunizieren. Bereits bei der Terminabsprache sollten Sie das Thema ansprechen, sodass das Personal vor Ort weiß, dass Sie unter Ängsten leiden und dementsprechend behutsamer mit Ihnen umgeht. Auch Gespräche mit Freunden und Familienangehörigen können Ängste nehmen.

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