Vitamine erhalten durch Schongaren (Slow Cooking)

Gesunde Ernährung

Eine gesunde Ernährung enthält Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien.

Dadurch legt sie die Basis für ein funktionierendes Immunsystem und dient als Vorsorge gegen viele Erkrankungen. Hier erfahren Sie, wie sich Vitamine und andere wertvolle Inhaltsstoffe beim Garen erhalten lassen, beispielsweise durch sogenannte Slow Cooker.

Gesundheitsvorsorge durch frische Zutaten und schonendes Garen

Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe (besonders die Antioxidantien) können Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und das Immunsystem stärken. Eine funktionierende Immunabwehr wiederum bietet Schutz gegen bakterielle und virale Infekte, sorgt für eine gute Wundheilung, bildet eine Abwehr gegen Krebszellen und hält die Darmflora im Gleichgewicht.

Doch viele dieser Inhaltsstoffe sind nicht unbegrenzt hitzestabil. Einige werden durch Erhitzen zerstört. Andere sind wasserlöslich und werden beim Kochen ausgeschwemmt. Es gibt jedoch einige Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass Lebensmittel möglichst reich an den genannten Vitalstoffen sind.¹

• Garen Sie Gemüse und Fleisch möglichst schonend.
• Kaufen Sie frische, unbehandelte Zutaten.
• Ersatzweise eignen sich auch naturbelassene Tiefkühlprodukte. Beim Einfrieren gehen kaum Vitamine verloren.

Schongaren: Welche Möglichkeiten gibt es?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, damit Lebensmittel möglichst gesund und schonend gegart werden. Gemüse sollte in wenig Wasser zubereitet werden, damit keine Vitamine im Kochwasser landen. Das lässt sich über Dämpfen, Dünsten oder die Zubereitung im Slow Cooker (siehe unten) bewerkstelligen.

Wer Fleisch ist, sollte keine stark verarbeiteten Fleischprodukte verwenden. Denn diese können größere Mengen Salz, Nitrit, gesättigte Fettsäuren und Cholesterin enthalten.² Auch die Zubereitungsart hat Einfluss auf die Gesundheit von Fleisch. Scharfes Anbraten kann zur Bildung von schädlichen polyaromatischen Kohlenwasserstoffen oder Acrylamid führen.³ Ideal ist bei Fleisch das Niedrigtemperatur-Garen (Slow Cooking).

Slow Cooking – Vitamine erhalten durch Niedrigtemperatur-Garen

Das Niedrigtemperatur-Garen wird auch Schongaren oder “Slow Cooking” genannt. Dabei werden Lebensmittel mit niedriger Temperatur für länger Zeit (bis zu 12 Stunden) gegart. Meist werden Temperaturen zwischen 70 und 80 Grad genutzt.

Methoden für das Schongaren:

Im Backofen lässt sich die Temperatur niedrig einstellen. Für das Schongaren von Fleisch im Backofen ist die Nutzung eines Bratthermometers sinnvoll. Backöfen sollten aber nicht über Nacht oder wenn man außer Haus ist betrieben werden. Auch im Wasserbad oder über Dampf lassen sich Lebensmittel wie Gemüse, Fleisch oder Fisch schonend garen. Allerdings liegt die Temperatur mit 100 Grad etwas höher als beim klassischen Schongaren.

Wer öfter schonend garen möchte, für den lohnt sich ein spezieller Slow Cooker. Auch der bekannte Thermomix kann als Slow Cooker genutzt werden, ist in der Anschaffung aber vergleichsweise teuer. Die kleinen Slow Cooker werden auch Schongarer oder Crock-Pot genannt. Sie funktionieren wie ein Dampfkochtopf und sehen auch ähnlich aus.

Niedergaren im Slow Cooker

Das Garen in einem Slow Cooker oder Schongarer hat viele Vorteile:

• Vitamine und hitzeempfindliche Inhaltsstoffe bleiben erhalten.
• Einmal befüllt, läuft der komplette Kochvorgang automatisch ab.
• Die passenden Rezepte für Slow Cooker inklusive der Garzeiten liefern die jeweiligen Hersteller gleich mit.
• Viele Slow Cooker dürfen explizit auch über Nacht, oder wenn man außer Haus ist, betrieben werden.
• Fleisch wird durch Niedrigtemperatur-Garen butterzart.
• Kein Anbrennen möglich.
• Die Geräte werden mit Strom betrieben und brauchen weniger Energie als Herd oder Backofen.
• Viele Rezepte benötigen kaum Vorbereitungszeit.

Mit einem Slow Cooker können Fisch, Fleisch und Gemüsegerichte gegart werden. Außerdem lassen sich Desserts, Fonds, Soßen, Eintöpfe, Currygerichte oder Suppen darin unkompliziert kochen.

Über die Autorin

Dr. Silvia Nold ist promovierte Biologin mit mehrjähriger Erfahrung in der medizinisch-wissenschaftlichen Diagnostik.

Quellen

1. DGE: Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE (Link zur Webseite).
2. Rohrmann S, Linseisen J. Processed meat: the real villain? Proc Nutr Soc. 2016 Aug;75(3):233-41.
3. Suleman R, et al. Effect of cooking on the nutritive quality, sensory properties and safety of lamb meat: Current challenges and future prospects. Meat Sci. 2020 Sep;167:108172.