Selbsthilfe bei einem Bandscheibenvorfall

OP bei Bandscheibenvorfall oft nicht erforderlich

Bei einem Bandscheibenvorfall ist eine Operation in rund 90 Prozent der Fälle nicht nötig. Doch egal ob mit oder ohne Operation: Führen Sie alle vom Arzt empfohlenen therapeutischen Maßnahmen gewissenhaft durch. Zusätzlich eignen sich folgende Maßnahmen zur Selbsthilfe.

Sport und Körperhaltung

Sport und Bewegung können Rückenschmerzen vorbeugen. Sie helfen auch nach einem Bandscheibenvorfall dabei, die Wirbelsäule zu mobilisieren, die Körperhaltung zu verbessern und die Rückenmuskulatur zu stärken. Kraftübungen zum Muskelaufbau (am besten unter Anleitung), Spazierengehen, Nordic Walking, Radfahren, Joggen, Qigong und Schwimmen können hilfreich sein.

Bandscheibenvorfall

Foto: Frau mit Bandscheibenvorfall beim Sport – © Maridav / Stockfresh

Fragen Sie vorab Ihren Arzt, welche Sportart sich für Sie und Ihre Beschwerden eignet. Achten Sie auf eine möglichst aufrechte Haltung. Wenn Sie beruflich viel sitzen, dann wechseln Sie immer wieder die Position, stehen sie auf oder informieren Sie sich über die Möglichkeit einer ergonomischen Sitzgelegenheit.

Richtig schlafen

Nach einem Bandscheibenvorfall überdenken viele Menschen auch ihren Nachtschlaf. Denn nun ist besonders wichtig, dass die Matratze passt, vor allem für Seitenschläfer. Die Wirbelsäule sollte gerade sein und optimal gestützt werden. Welche Art von Matratze bei einem Bandscheibenvorfall am besten geeignet ist, hängt neben der Schlafposition auch vom Körpergewicht ab. Orthopädische Matratzen zusammen mit einem guten Lattenrost können den Rücken über Nacht ideal entlasten.

Belastungen vermeiden: Richtig bewegen und Gewicht reduzieren

Wichtig ist nach einem Bandscheibenvorfall, dass Sie Ihren Rücken nicht zu stark und nicht einseitig belasten. Bei Übergewicht hilft eine Gewichtsreduktion, die Wirbelsäule zu entlasten. Beim Tragen und Anheben von Lasten, beim Stehen und Gehen gibt es rückenschonende Haltungen, die hilfreich sind. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Krankenkasse nach einer „Rückenschule“. Solche Kurse werden oft in Volkshochschulen oder Sportzentren angeboten und häufig von der Krankenkasse bezahlt oder bezuschusst.

Die richtigen Bewegungsmuster und passende Sportübungen lassen sich auch in einer Reha erlernen. Dort können zusätzlich auch viele weitere, therapeutische Maßnahmen durchgeführt werden. Mehr über die Reha bei Bandscheibenvorfall finden Sie hier.

Über die Autorin

Dr. Silvia Nold ist promovierte Biologin mit mehrjähriger Erfahrung in der medizinisch-wissenschaftlichen Diagnostik.

 

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