Nierenerkrankungen

Nierenerkrankungen

von Dr. med. Mathäus Fehrenbach (Facharzt für Allgemeinmedizin, Badearzt, Naturheilverfahren)

Lage der Nieren

Lage der Nieren – Bildurheber: Mikael Häggström – Lizenz: Public Domain, CC0, via Wikimedia Commons

1. Die akute Nierenentzündung

Ähnlich wie beim Gelenkrheumatismus sind Herdinfektionen, meist bakterielle Entzündungen der oberen Luftwege, durch Streptokokken hervorgerufen, die Ursache einer akuten Nierenentzündung. Das Nierengewebe reagiert auf die Streptokokkengifte mit überschießenden Abwehrvorgängen – ein eigenartiger, in seinen letzten Zusammenhängen nicht ganz geklärter Mechanismus. Betroffen sind vorwiegend jugendliche Organismen, die über starke Immunkräfte verfügen. Nach einem von der Primärinfektion abgesehen symptomarmen Intervall kommt es zu einem allgemeinen Krankheitsgefühl mit schneller Erschöpfbarkeit, leichtem Fieber, Appetitlosigkeit, Atemnot bei kleinen Anstrengungen, Kopfschmerzen und Spannungsgefühl im Gesicht. Auffallendstes Symptom ist zweifellos das Nachlassen der Harnmenge und damit Wasseransammlung in verschiedenen Gewebsteilen, vorwiegend den Gliedmaßen und dem Gesicht. Blutbeimengungen verfärben den Urin lachsfarben bis dunkelrot. Die Untersuchung des Urins auf Eiweiß, weiße und vor allen Dingen rote Blutkörperchen erhärtet die Diagnose.

Die Ausheilung dieser ernsthaften Erkrankung braucht Zeit. Mit 6-8 Wochen muß stets gerechnet werden. Manchmal verlieren sich die Restsymptome erhöhter Blutdruck, Eiweiß- und Blutausscheidung im Urin erst nach 1-2 Jahren. In seltenen Fällen führt ein bleibender chronischer Entzündungszustand zu einer Schrumpfung der Niere, die nicht mehr alle im Blut enthaltenen Giftstoffe ausscheiden kann. Das sind dann jene Patienten, die sich in regelmäßigen Abständen, meist wöchentlich zweimal, der unangenehmen Prozedur der Blutreinigung durch die »künstliche Niere« unterziehen müssen, wenn sie nicht das Glück haben, einen Organspender zur operativen Nierenübertragung zu finden.

Eine Nierenentzündung ist eine langwierige Erkrankung, die aber nicht unbedingt klinisch behandelt werden muß. Bei guter häuslicher Pflege und gewissenhafter ärztlicher Überwachung kann der Patient in seiner gewohnten Umgebung verbleiben. Allerdings ist für die ersten 3-4 Wochen Bettruhe unerläßlich. Vor allen Maßnahmen hat die diätetische Lenkung Priorität.

Diät:

Früher waren zu Beginn der Erkrankung Fasten- und Dursttage die Regel. Heute wird eine kalorienreiche, aber eiweißarme Diät bevorzugt.

In den ersten 10 Krankheitstagen muß die Kost streng kochsalz- und eiweißarm sein (ca. 1-2 g Kochsalz, bis 20 g Eiweiß pro Tag). Die Gesamtkalorienzufuhr soll pro Tag mindestens ca. 1500 Kalorien betragen, die Flüssigkeit auf ca. 1/2 Liter pro Tag beschränkt werden.

Nach 2-4 Wochen wird die Flüssigkeitszufuhr langsam gesteigert, Kochsalz und Eiweiß nicht mehr extrem beschränkt (ca. 4 g bzw. ca. 40 g).

Nach 4-6 Wochen werden Flüssigkeit und Kochsalz nicht mehr eingeschränkt, während Eiweiß auf ca. 40-60 g pro Tag limitiert werden sollte.

Medikamente:

Penicillin nach Verordnung des Arztes, der auch über den Einsatz weiterer Medikamente entscheidet.

Kneipp:

In den ersten 10 Tagen nur Oberkörperwaschung oder Unterkörperwaschung mit Essigwasser. Dann jeden 2. Tag Heusack auf den Leib bzw. die Nierengegend. An den Heusack-freien Tagen Heublumenauflage, ebenfalls im Wechsel auf Leib bzw. Niere, z. B. Montag Heusack Leib, Dienstag Heublumenauflage Leib, Mittwoch Heusack Niere, Donnerstag Heublumenauflage Niere, Freitag Heusack Leib, Samstag Heublumenauflage Leib usw.

Nach 4—6 Wochen 1x wöch. Zinnkraut- Sitzbad 37°, anschl. Knieguss 26°; 1x wöch. Zinnkraut-3/4-Bad 36°, anschl. Knieguss 26°. Am Tage des Bades keine andere Anwendung. Sonst weiterhin 1- 2x wöch. Heusack bzw. Heublumenauflage in Verbindung mit anschließendem Wechselschenkelleib- bzw. Wechselschenkelkreuzguss, 37°-26°-36°, ca. 1-2 Stunden nach Heusack oder Heublumenauflage.

Tee:

Nierenkraut

Goldrute

Brunnenkresse

Boretsch

Lavendel

Zinnkraut        aa ad 100,0

Tgl. 3x 1Tasse; überbrühen, 10 Mi n. ziehen lassen.

Homöopathie:

Solidago         D2

Berberis          D2

Camphora       D3

Phosphorus     D4 aa ad 40,0

Tgl. 3×15 Tr.

 

2. Die chronische Nierenentzündung

Während bei Kindern eine akute Nierenentzündung in 90% der Fälle komplikationslos auszuheilen pflegt, ist bei Erwachsenen der Übergang in ein chronisches Stadium häufiger. Ähnlich der »Nicht-gelben-Leberentzündung« kann der Beginn einer Nierenentzündung auch »stumm« verlaufen: Das behandlungsbedürftige Primärstadium wird wegen der Geringfügigkeit der Beschwerden oft übergangen.

Um das heimtückische Krankheitsbild möglichst früh zu erfassen, sollte es zur Gewohnheit werden, bei allen Infektionen der Luftwege, ganz besonders bei Mandelentzündungen, innerhalb eines Zeitraumes von 4 Wochen den Urin untersuchen zu lassen. Die sichersten Anzeichen einer beginnenden Nierenentzündung finden sich immer im Urin: Eiweiß und rote Blutkörperchen.

Die Symptome einer chronischen Nierenentzündung sind im Allgemeinen spärlicher und variabel. Typisch ist ein strohgelbes Hautkolorit, mäßige und flüchtige Schwellung der Augenlider, Handrücken und Fußknöchel, Zuweilen auch eine trockene und faltige Haut. Weitere Begleiterscheinungen sind Appetitmangel, belegte Zunge, Kopfschmerzen, allgemeine Müdigkeit und Leistungsschwäche. Werden Herz und Kreislauf in Mitleidenschaft gezogen, dann verstärken erhöhter Blutdruck, Herzklopfen und Atemnot das allgemeine Krankheitsgefühl.

Die Verlaufsform ist sehr unterschiedlich. Es kann zu einer schnell fortschreitenden Destruktion des Nierengewebes mit totalem Funktionsausfall kommen, ein Krankheitsverlauf, der die Dialyse durch die künstliche Niere oder eine Nierentransplantation notwendig macht. Bleibt genug funktionstüchtiges Nierengewebe erhalten, dann ist die für den Körper notwendige Entgiftungsfunktion gesichert, solange der Krankheitsprozeß nicht fortschreitet.

Auch bei der chronischen Nierenentzündung steht als primäres Behandlungsprinzip die Diät an erster Stelle.

Diät:

Bei voller Nierenleistung ohne Blutdruckerhöhung und Flüssigkeitsansammlung: Keine Einschränkung von Flüssigkeit und Kochsalz; Eiweiß nach Körpergewicht, pro Kilogramm 1 g.

Bei erhöhtem Blutdruck: Streng salzarme Kost, Eiweißzufuhr normal.

Bei Flüssigkeitsansammlungen: Einschränkung der Flüssigkeitsmenge und streng salzarme Kost (1-2 g pro Tag), Eiweißzufuhr normal.

Bei Einschränkung der Nierenleistung ist dauernde ärztliche Überwachung erforderlich. Unerläßliche Blutkontrollen ergeben den jeweiligen Stand der Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen. Die Diät bestimmt in diesem Fall der Arzt.

Kneipp:

s. akute Nierenentzündung nach 4—6 Wochen

Tee:

s. akutes Stadium

Homöopathie:

Solidago                     D2

Sarsaparilla                 D2

Helleborus niger         D4

Terebinthina               D3 aa ad 40,0

Tgl. 3×15 Tr.

Medikamente:

Verordnung durch den Arzt.

 

3. Das nephrotische Syndrom

Eine Sonderform der Nephritis (Nierenentzündung) ist die Nephrose. Nicht die Blutdrucksteigerung steht im Mittelpunkt des Geschehens, sondern das Ödem, die Flüssigkeitsansammlung in den verschiedenen Körperregionen. Teigige Schwellungen, besonders im Gesicht, an Händen und Knöcheln kennzeichnen das Krankheitsbild. Die blaß und gedunsen aussehenden Patienten klagen zuweilen über Atemnot und Völlegefühl des Leibes. Meist sind die Beschwerden so geringfügig, daß erst eine gelegentliche Harnuntersuchung die Nierenerkrankung aufdeckt. Es findet sich im Urin eine so starke Eiweißausscheidung, daß es zu massiven Eiweißverlusten des Blutes kommt.

Diät:

Eiweißreiche, kochsalz- und wasserarme Kost. Eier, Fleisch und Quark bevorzugen.

Kneipp:

Die unter der Nierenentzündung angegebenen Kuranwendungen können auch beim nephrotischen Syndrom in leichter Dosierung durchgeführt werden.

Tee:

Heidekraut

schwarze Johannisbeerblätter

Queckenwurzel

Erdbeerblätter

Attichwurzel

Ehrenpreis       aa ad 100,0

Tgl. 3×1 Tasse; abends kalt ansetzen, morgens aufkochen, 10 Min. ziehen lassen.

Homöopathie:

Kalium nitric.             D3

Helleborus niger         D4

Berberis vulgaris         D3

Apis                            D4 aa ad 40,0

Tgl. 3×15 Tr.

Medikamente:

Nach Verordnung des Arztes.

Beachte:

Ärztliche Führung unbedingt erforderlich.

 

4. Die Nierenbeckenentzündung

Die Nierenbecken umschließen kelchförmig die harnausscheidenden Nieren, um die Flüssigkeit aufzufangen und in die ableitenden Harnwege weiterzugeben. Während ein Harnweginfekt im unteren Bereich der Harnblase und Harnröhre relativ harmlos verläuft, allenfalls Brennen und Druckgefühl in Harnblase und Harnröhre hervorruft, ist die Nierenbeckeninfektion ein schweres, hochfiebriges Krankheitsbild, von Schüttelfrost, Übelkeit, manchmal so gar von Erbrechen und Schmerzen im Nierenlager begleitet. Es besteht immer die Gefahr, daß die verursachenden Erreger – meist sind es Coli-Bazillen – auch auf das Nierengewebe übergreifen und dort einen verhängnisvollen Entzündungsprozeß einleiten. Der Infektionsweg ist nicht immer einwandfrei rekonstruierbar. Meist wandern die Keime, begünstigt durch Abflußbehinderung des Harns, über die Harnröhre in das ableitende Harnsystem ein. Man spricht in diesem Fall von ascendierenden Infektionen. Deshalb ist bei jedem Harnweginfekt das Durchspülen durch reichliches Trinken die wichtigste Heilmaßnahme. Die krankheitsverursachenden Mikroorganismen werden gewissermaßen weggespült, bevor sie sich an Ort und Stelle vermehren können. Aber nicht nur aufsteigend durch die Harnröhrenöffnung erfolgen Infektionen, auch auf dem Blut- und Lymphwege kann sich eine infektiöse Erkrankung des Nierenbeckens entwickeln.

Der beschriebene stürmische Beginn der Erkrankung mit Schüttelfrost und Fieber ist nicht immer die Regel. Zuweilen ist der Verlauf heimtückisch und schleichend. Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und vereinzelte Fieberattacken weisen wohl auf einen entzündlichen Prozeß im Körper hin, geben aber keinen eindeutigen Hinweis auf die Niere, zumal oft die typischen Symptome, Schmerzen in der Nierengegend oder Beschwerden beim Wasserlassen, fehlen. Unterstützende Kneippbehandlung:

Tgl. Wechselschenkel- oder Wechselschenkelkreuzguss, warm – temperiert – warm (37°-26°-36°). Die Temperaturen können nach Verträglichkeit variiert werden.

Wöch. 3x Heusack auf Niere oder Leib im Wechsel; 2x Sitzbad mit Zinnkraut, 36°, anschl. Waschung oder Knieguss.

Tee:

Bärentraubenblätter

Heidekraut

Zinnkraut

Goldrute

Wacholderbeeren aa ad 100,0

Tgl. bis zu 1 l und mehr; kalt ansetzen, aufkochen, 10 Min. ziehen lassen.

Homöopathie:

(als zusätzliche Behandlung)

Chimaphila umbellata 0

Sarsaparilla                 D2

Echinacea                   D2

Terebinthina               D3

Cantharis                    D4 aa ad 50,0

Tgl. 3×15 Tr.

Medikamente:

Nach Harnuntersuchung mit Keim- und Resistenzbestimmung durch den Arzt erfolgt Verordnung der entsprechenden Medikamente.

Diät:

Salzarme, vitaminreiche Kost; keine Wurst außer Diätwurst, kein roher Schinken; keine Konserven, insbesondere keine Fleisch- und Fischkonserven, reichlich Obst und Fruchtsäfte.

Beachte:

Bei einer chronischen Nierenbeckenentzündung sind regelmäßige ärztliche Kontrollen notwendig, um das Überreifen eines Harnweginfektes auf das Nierengewebe rechtzeitig zu erkennen.

 

5. Nierensteine – Nierensteinkolik

Im ableitenden Harnwegsystem, im Nierenbecken, im Harnleiter und der Blase können sich Steine verschiedener Größe bilden, die schlummernd keine Beschwerden machen, auf ihrer Wanderschaft jedoch die schlimmsten Schmerzen auslösen. Wenn aus heiterem Himmel, nahezu unerträglich, wellenförmig und krampfartig Schmerzen im Bauchraum auftreten, dann muß zuallererst an eine Nieren- oder Gallensteinkolik gedacht werden. Während die Nierensteinkolik vom Mittelbauch oder der Nierengegend in die Leiste und das Genitale ausstrahlt, projizieren sich die Schmerzen der Gallensteinkolik in den rechten Oberbauch bis zum Schulterblatt hinziehend. Heimtückischerweise kann ein Herzinfarkt ein ähnliches Schmerzbild vortäuschen. Der erfahrene Arzt, der ja bei diesen dramatischen Schmerzattacken stets zur Stelle ist, weiß, daß der anhaltende Schmerz des akuten Herzinfarktes mehr in den linken Oberbauch und in den linken Arm ausstrahlt, wobei der Kreislauf fast immer Zeichen eines Versagens aufweist.

Die Nierensteinkolik kann benachbarte Organe in Mitleidenschaft ziehen, Darmkrämpfe, Erbrechen und Durchfall auslösen. Kommt es zur Harnverhaltung, nicht typisch für die Nierenkolik, dann ist eine Abflußbehinderung durch einen Blasenstein wahrscheinlich.

Die Ursache der Steinbildung ist unklar. Wir wissen nur, daß bei manchen Menschen die zur Ausscheidung kommenden harnpflichtigen Salze, die normalerweise im Urin gelöst sind, sich zu Konglomeraten, mehr oder weniger großen Steinen, zusammenballen. Eine ererbte Disposition ist wahrscheinlich. Bei allen Fortschritten der Medizin gibt es bis heute noch keine sichere Nierenstein- Prophylaxe. Den organischen Harnsäuresteinen ist mit relativ einfachen Maßnahmen noch am besten beizukommen. 70% – das ergaben Steinanalysen – sind sog. Mischsteine, bestehend aus Oxalat und Phosphor bzw. Oxalat-Phosphor- Harnsäure. Die restlichen 30% teilen sich auf in reine Oxalat- und Harnsäuresteine. Für einen Nierensteinträger ist es trotz aller Unvollkommenheit der Vorsorgemaßnahmen wesentlich, seine Steinbeschaffenheit zu kennen. Es genügt schon ein Bruchteil eines Steines, der oft ohne Beschwerden mit dem Harnstrahl ausgeschieden wird, zur Untersuchung. Die Beschaffenheit des Steines entscheidet über die unterstützende Diät, einschließlich der Wahl der Getränke. Manche Ärzte lehnen eine Diätlenkung zur Verhinderung von Nierensteinen als wenig erfolgversprechend ab, während andere auf die Notwendigkeit einer gezielten Diät schwören. Innerhalb dieses Meinungsspielraumes soll im Rahmen dieser Ausführungen einer vernünftigen, wenig einschränkenden Diät das Wort geredet werden. Vorrangig ist die Flüssigkeitszufuhr, die die Hauptverantwortung in der Vorsorge zur Verhinderung der Steinbildung trägt. Durch einen kontinuierlichen Flüssigkeitsstrom haben die steinbildenden Substanzen nur geringe Chancen, sich zu einem störenden Gebilde zu formen.

Therapie im akuten Schmerzanfall:

Ärztliche Hilfe zur Diagnostik und Therapie ist unerläßlich.

Unterstützende Kneippmaßnahmen:

Doppelheusack auf Leib und Rücken (in der Nierengegend) oder ansteigendes Halb- oder Sitzbad mit Zinnkraut, von 34° auf 38° ansteigend. Ausnahmsweise können an einem Tag beide Anwendungen, Doppelheusack und Halb- oder Sitzbad, durchgeführt werden, vorausgesetzt, daß der Kreislauf stabil ist. Der Abstand zwischen beiden Maßnahmen soll mindestens 6 Stunden betragen.

Diät:

Trinkstoß, der sich über Tage erstrecken kann: in relativ kurzer Zeit (1/2 Stunde) 1 bis 1 1/2 l Kräutertee, Nieren-Blasen- Tee, bei gleichzeitigen Magen-Darmbeschwerden Kamille-Pfefferminz-Tee, auch Schwarztee oder Mineralwasser trinken! Sonst leichte, am besten breiförmige Kost. Bei drohender Herzschwäche verbieten sich Trinkstöße. Der Arzt muß entscheiden, ob der Flüssigkeitsstoß nicht sinnvoller durch wasserausscheidende Medikamente eingeleitet wird.

Beachte:

Eine Nierensteinkolik kann in den meisten Fällen unter ärztlicher Aufsicht zu Hause behandelt werden. Nach Abklingen der Kolik sollte allerdings eine Röntgen-Diagnostik erfolgen. In manchen Fällen muß ein im Harnleiter festsitzender Stein mit der Schlinge oder operativ entfernt werden.

Therapie im anfallsfreien Stadium:

Auch im vorbeugenden Sinn gilt zur Behandlung einer Steinkolik die Devise des fleißigen Trinkens und Spülens. Vernünftigerweise wird man zur Dauerdiurese (Ausscheidung) von alkoholischen Getränken, auch von Bier, Abstand nehmen und sich vorwiegend den neutralen Getränken wie Kräutertee und Heilwasser zuwenden.

Diät:

Bei Kalzium-Phosphat-, Kalzium-Oxalatstein: kalziumreiche Nahrungsmittel einschränken wie Milch, Käse-; magnesiumreiche Nahrungsmittel bevorzugen wie Haferflocken, Vollkornbrot. Teinacher, Bertricher, Kreuznacher Wasser. Bei Uratstein: Vorbeugediät ist die Gichtdiät (s. unter Gicht). Gewichtsverminderung; keine Innereien, keine Wurst außer Diätwurst; keine Schalentiere; sparsam mit Süßigkeiten, besonders Schokolade. Mineralwasser: Fachinger, Wildunger, Helenenquelle. Weitere Getränke: tgl. Saft von 2 Zitronen in einem der o. g. Mineralwasser.

Tee:

Bohnenschalen           20,0

Brennesselblätter        20,0

Zinnkraut                    20,0

Birkenblätter               10,0

Hagebutten                 10,0

Löwenzahnwurzel

mit Kraut                    20,0

Tgl. 4-5 Tassen; kalt ansetzen, aufkochen, 10 Min. ziehen lassen.

Homöopathie:

Rubia tinctorum         0

Lycopodium               D2

Pichi-Pichi                  D4

Belladonna                 D4

Terebinthina               D3 aa ad 50,0

Tgl. 3×15 Tr.

Medikamente:

Nach Verordnung des Arztes.

Beachte:

Schmerzen in der Nierengegend: Die vom Patienten häufig geklagten vermeintlichen Schmerzen in der Nierengegend sind meist wirbelsäulenbedingte Kreuzschmerzen oder Weichteilrheumatismus im unteren Rückenbereich. Der Sitz der Nieren wird meist zu tief vermutet. Die Nieren liegen nicht in der Kreuzbeingegend, oberhalb des Beckens, sondern im hinteren Brustkorbbereich, dort, wo die untersten Rippen noch zu tasten sind.

Verfasser:
Dr. med. Mathäus Fehrenbach
(Facharzt für Allgemeinmedizin, Badearzt, Naturheilverfahren)

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