Allergien und Asthma: Arten, Behandlung, Kliniken

Pollenzeit
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Frühjahr ist Allergiezeit

Es summt um brummt und die Blumen blühen – der Frühling ist da. Er läutet traditionell aber auch die Pollenzeit ein. Allergiker fürchten die vielen Blüten, Blumen und Sträucher. Schnupfen, eine verstopfte Nase, häufiges Niesen, Juckreiz sowie gerötete, juckende oder brennende Augen sind klare Anzeichen für eine Pollenallergie. Doch nicht alle Allergiker haben mit Heuschnupfen oder Pollen zu kämpfen – das Spektrum der Allergien ist deutlich größer und komplexer. Dieser Artikel klärt auf, welche Arten es gibt, wo der Unterschied zwischen einer Allergie und Asthma liegt und welche Behandlungsmöglichkeiten angeboten werden.

Arten von Allergien

  • Pollenallergie
    Sie ist die wohl bekannteste und am weitesten verbreitetste Art der Allergie. Im Frühjahr machen einem Birke, Buche, Eiche, Pappel und Weide zu schaffen. Gegen Ende Mai bis Juni sind es dagegen Roggen, weiteren Getreidesorten und Süßgräser. Juli und August sind geprägt von den Pollen von Beifuß, Brennnessel und Wegerich. Um eine Pollenallergie nachzuweisen, erfolgt ein Allergietest beim Arzt.
  • Hausstauballergie
    Bei dieser Allergie reagieren Patienten nicht, wie der Name es vermuten lässt, gegen den Staub an sich, sondern gegen die Ausscheidungen von Hausstaubmilben, also winzig kleinen Lebewesen.
  • Tierallergien
    Jeder kennt mindestens eine Person, die keine Katze oder andere mit Fell ausgestattete Tiere anfassen kann, da sie sonst sofort starke allergische Reaktionen erleidet. Hierbei reicht die Palette von milden spezifischen Allergiearten bis hin zu tierartübergreifenden und lebensgefährlichen Variationen. Eine Tierallergie sollte vorsichtshalber immer mit einem Arzt besprochen werden. Für die Katzenallergie scheint aktuell eine neue Therapie in Sicht zu sein.
  • Nahrungsmittelallergie
    Auch auf die Einnahme bestimmter Nahrungsmittel können allergische Reaktionen folgen. Dies kann sich ganz unterschiedlich äußern – von angeschwollenen Schleimhäuten bis hin zu Hautausschlägen. Besonders starke Fälle können auch lebensbedrohlich werden und sollten deshalb auf jeden Fall ärztlich behandelt werden.
  • Insektenstichallergie
    Insektenstiche wie die von Bienen oder Wespen sind für jeden schmerzhaft. Allergiker leiden jedoch oft unter Ausschlägen oder Schwellungen, die ohne entsprechende Behandlung nicht oder nur sehr langsam verheilen und teilweise sogar die Gesundheit oder im schlimmsten Fall das Leben des Betroffenen gefährden können.
  • Sonnenallergie
    Bei der Sonnenallergie reagiert die Haut extrem empfindlich auf zu starke Sonneneinstrahlung und äußert dies mit starken Schmerzen und Ausschlägen. Selbst Menschen, die unter normalen Umständen nicht unter einer Sonnenallergie leiden, können unter intensiveren Bedingungen allergische Reaktionen aufweisen, zum Beispiel bei der sogenannten „Mallorca-Akne“ im Sommerurlaub.
  • Schimmelpilzallergie
    Bei einer Schimmelpilzallergie reagieren die Atemwege allergisch auf Pilzpollen, die ähnlich wie Blüten oder Gräser „blühen“ können und damit entsprechende Reaktionen im Körper verursachen.
  • Kreuzallergien
    Wer unter Allergien leidet, kann unter anderem auch die Diagnose einer Kreuzallergie bekommen. In Zusammenhang mit der „Hauptallergie“, also der prominenten Reaktion auf ein oder mehrere Allergene, treten hier zudem allergische Reaktionen auf bestimmte Lebensmittel auf. Wer zum Beispiel auf Gräser allergisch ist, reagiert häufig auch auf Erdnuss oder Soja.

Allergien und Asthma – der Unterschied

Sowohl Allergien als auch Asthma äußern sich häufig durch Probleme mit den Atemwegen. Schmerzen in der Brust, Einschränkungen beim Atmen und in schweren Fällen sogar das Gefühl, zu ersticken, sind bekannte Symptome. Dennoch sind Asthma und Allergien auf keinen Fall gleich zu setzen. Während Allergien kurzzeitige Reaktionen auf bestimmte Allergene sind, die von kaum bemerkbar bis hin zu lebensbedrohlich sein können, handelt es sich bei Asthma bronchiale um eine chronische Lungenerkrankung. Bei dieser besteht eine Überempfindlichkeit des Lungensystems, zum Beispiel der Bronchien, gegenüber äußeren Einflüssen wie Kälte oder Luftfeuchtigkeit. Asthma kann aber auch durch Stress oder körperliche Anstrengung hervorgerufen werden. Die Krankheit äußert sich durch Atemnot und Husten. Wenn Allergien für lange Zeit unbehandelt bleiben, kann es jedoch zu einem sogenannten „allergischen Asthma“ kommen, einer Folge-Erkankung der Allergien.

Behandlung von Allergien

In Absprache mit einem Arzt können verschiedene Medikamente zum Einsatz kommen, um Allergien bei Schüben oder langanhaltenden Problemen zu behandeln. Augentropfen und Nasensprays haben Allergiker meist stets am Nachtkästchen oder in der Handtasche griffbereit. Auch Kalziumtabletten oder homöopathische Mittel können unter Umständen helfen.

Ist die Belastung durch die Allergie zu stark, kann auch eine Hypo-Sensibilisierung, auch Desensibilisierung genannt, in Frage kommen. Diese funktioniert ähnlich wie eine Impfung. Über einen Zeitraum von zirka drei Jahren werden dem Körper immer wieder Extrakte mit kleinen Anteilen der Allergene zugeführt – je nach persönlicher Präferenz als Tropfen, Tabletten oder Spritzen. Durch diese Konfrontation mit dem Allergen soll der Körper an dieses gewöhnt werden und somit langfristig gegen die Allergien und ihre Folgen gewappnet sein.

Kliniken

Reichen klassische Behandlungen nicht mehr aus oder ist die Belastung durch eine Allergie besonders groß, kann gegebenenfalls ein Aufenthalt in einer Reha- oder Kurklinik eine Option sein. Diverse Kliniken bieten Allergien-Behandlungen an – oft auch im Zusammenhang mit Neurodermitis. Die Kosten für ambulanten Vorsorgemaßnahmen trägt hierbei die gesetzliche Krankenversicherung, bei einem stationären Aufenthalt ist meist die Deutsche Rentenversicherung und bei Beamten die Beihilfe zuständig. Im Falle von Allergien wird versucht, die Behandlung möglichst nah am Wohnort durchzuführen, um den Effekt der medizinischen Maßnahmen und die Umsetzung des neu erlernten Wissens so schnell und so effektiv wie möglich im eigenen Alltag umsetzen zu können. In Ausnahmefällen kann es jedoch auch zu stationären Aufenthalten kommen. Dies entscheidet sich im Verlauf der Antragstellung. Auch Asthma kann während einem Reha-Aufenthalt behandelt werden. Spezielle Asthma-Kliniken oder Rehakliniken, welche sich auf Lungenerkrankungen spezialisiert haben, liegen häufig an Standorten, die für ihr gutes Lungenklima bekannt sind und verfügen über entsprechend ausgebildetes Fachpersonal.

Dieser Artikel beruft sich nicht auf Vollständigkeit. Er ersetzt keinen Arztbesuch. Sollten Sie ungewöhnliche Reaktionen Ihrer Atemwege, Ihrer Haut oder Ihrer Verdauungsorgane in bestimmten Situationen oder im Kontakt mit bestimmten Allergenen haben, wenden Sie sich bitte umgehend an einen entsprechenden Arzt und behandeln Sie sich nicht selbst.

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