Tief durchatmen – wie Sie leichte Atembeschwerden zu Hause behandeln können

Tief durchatmen

Tief durchatmen
Bildquelle: Joshua Earle auf Unsplash.com

An unserem Atem hängt unser Leben. Anders als beim Versagen anderer Grundbedürfnisse wie Essen und Trinken tritt der Tod beim Ausfall der Atmung unmittelbar ein. Entsprechend angewiesen sind wir auf ein gesundes Atemsystem. Kriegen wir nicht schnell und ausreichend Luft, sind augenblicklich unsere Überlebensinstinkte aktiviert. Wir bekommen Panik, was die Situation weiter verschlimmert. Als der Corona-Virus in den Anfangszeiten der Pandemie auf eine noch ungeimpfte Bevölkerung traf, sind allein in Deutschland nach Berechnungen des Robert Koch-Instituts rund 160.000 Menschen qualvoll erstickt.

Personen mit Atmungsbeschwerden müssen sich deshalb nicht nur der Behandlung ihrer Erkrankung widmen, sondern auch dem richtigen Umgang mit den Auswirkungen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Hausmittel Sie abseits professioneller medizinischer Therapien anwenden können, um sich bei akuter Atemnot Erleichterung zu verschaffen.

Inhalatoren lösen Schleim

Der Inhalator ist eines der wirksamsten Hausmittel gegen Erkrankungen der Atemwege. Betroffene können durch Inhalieren eine schnelle Wirkung erzielen. Durch das Einatmen heißer Dämpfe erweitern sich die Atemwege, was in der medizinischen Fachsprache Bronchodilatation genannt wird.

Dadurch ist es möglich, die Wirkstoffe bis in die Bronchien zu transportieren, die Schleimhäute der Atemwege durchgängig zu befeuchten und festsitzenden Schleim abzuhusten. Verkrampfte Muskeln können beruhigt werden und entspannen, was das widerstandslose Ein- und Ausatmen erleichtert. Auf dieser Seite finden Sie eine Auswahl leistungsstarker Inhalatoren in einem Vergleichstest.

Bewährte Positionen gegen Atemnot

Bei akuter Atemnot können Betroffene sich durch die Einnahme einer atmungserleichternden Stellung Linderung verschaffen. Viele Positionen sind in der Therapie gegen Atemnot bekannt. Die aufrechten oder leicht gebeugten Haltungen fördern eine effiziente Bewegung des Zwerchfells, dem zentralen Atemmuskel. Weiterhin tragen sie dazu bei, den Druck auf die Atmungsmuskulatur zu verringern.

Manche dieser Positionen bewirken die Öffnung der Atemwege und vergrößern das Luftvolumen in der Lunge. Weiterhin wirken sämtliche dieser Techniken als Entspannungsübungen. Betroffene können leichter zur inneren Ruhe kommen und Verkrampfungen lösen, die sich auf die Atemwege erstrecken. Bewährte Positionen und Techniken gegen Atemnot sind unter anderem die folgenden:

  • Torwartstellung
  • Kutschersitz
  • Reitsitz
  • Vierfüßlerstand
  • Stellung des Kindes
  • Hockdrehlage
  • Halbmondlage
  • Flankendehnung

Verschiedene Atemtechniken

Ebenso wie körperliche Übungen tragen Atemtechniken gegen Atemnot dazu bei, dass Betroffene Beruhigung und Entspannung finden können. Die meisten Atemübungen sind ohnehin darauf abgestimmt, eine therapeutische Stellung einzunehmen und diese mit geeigneten Atemübungen zu kombinieren.

Atemübungen können die Atemmuskulatur, insbesondere das Zwerchfell, stärken und flexibler machen, eine tiefere Atmung unterstützen und den Ausatmungsprozess verlangsamen, was den Luftstau in den Atemwegen zu reduzieren hilft. Weiterhin erleichtert eine entspannte Muskulatur des Atemsystems die Atmung, optimiert die Atemkontrolle und verbessert die Aufnahme von Sauerstoff.

Bewährte Atemtechniken gegen Atemnot sind unter anderem:

  • Kontaktatmung
  • Lippenbremse
  • gähnendes Einatmen
  • bewusstes Ausatmen
  • kontrolliertes Atmen im Liegen

Gut zu wissen: Die Atemübungen können auch für Personen ohne Erkrankung der Atemwege nützlich sein. So argumentiert der Buchautor James Nestor, der den Bestseller „Breath – Atem“ geschrieben hat, „Wir sind eine Spezies, die verlernt hat, richtig zu atmen“. Wie er weiter ausführt, sei die Atmung die „einzige Körperfunktion, die der Mensch wirklich kontrollieren kann, bei der aber am meisten schiefgeht.“

Dabei könne eine gesunde Atmung unseren Gesundheitszustand positiv beeinflussen, unser Leben verlängern und sogar beim Abnehmen unterstützen. Seine Schlussfolgerung: „Wer richtig atmet, ist selbstbewusster und kann sich besser fokussieren“.

Heilkräuter und Lebensmittel

Heilkräuter

Heilkräuter
Bildquelle: Foto von Drew Jemmett auf Unsplash

Betroffene von Atemwegserkrankungen mit der Neigung zu Atemnot, wie dies beispielsweise für Asthmatiker typisch ist, können sich auf die Hilfe zahlreicher Pflanzen und Heilkräuter verlassen, die das Füllhorn der Natur für uns bereithält. Die Homöopathie glaubt, dass die Natur auf uns Menschen, die wir Teil der Natur sind, angepasst ist, sodass buchstäblich für jedes Leiden ein Kraut gewachsen sei.

Besonders für Krankheiten von Lunge und Atemwege empfehlen sich die folgenden Pflanzen und Heilkräuter, die in den meisten Fällen als heißer Tee die stärkste Wirkung entfalten. Jede dieser Heilpflanzen weist spezielle Vorzüge auf und es lohnt sich, sich mit ihrem besonderen Heilprofil zu beschäftigen. Zu beachten ist, dass unsere Aufzählung nur einen winzigen Ausschnitt von Heilpflanzen und Lebensmitteln gegen Atemnot repräsentiert:

  • Bibernelle
  • Bockshornklee
  • Disteln
  • Echter Alant
  • Eukalyptus
  • Gemeiner Andorn
  • Gänsefingerkraut
  • Huflattich
  • Ingwer
  • Isländisch Moos
  • Kaffee
  • Kamille
  • Königskerze
  • Lavendel
  • Malve
  • Melisse
  • Nachtkerze
  • Pestwurz
  • Pfefferminze
  • Salbei
  • Spitzwegerich
  • Süßholzwurzel
  • Thymian
  • Tüpfeljohanniskraut
  • Vogelknöterich
  • Wollblume
  • Zwiebeln
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