Ursachen & Vorbeugung vor Haarausfall in jedem Alter

Beim Gedanken an Haarausfall rücken Senioren in den Fokus. Vor allem Männer mit Halb- oder Vollglatze entsprechen dem typischen Bild. Ein Irrglaube, denn je nach Ursache kann Haarausfall bereits in sehr jungen Jahren auftreten. Hormonelle Probleme, erbliche Veranlagung und falscher Umgang mit dem Haar sind zentrale Probleme.

Falsche Pflege als Grund für Haarausfall bei Frauen häufig

Schock unter der Dusche – die Haare fallen aus. Bei der Ursachenforschung können die eigenen Pflegegewohnheiten eine entscheidende Rolle spielen. Eine optimal angepasste Haarpflege tut dem Haar gut und kann Haarausfall vorbeugen. Zu starke Hitze, zu viel Shampoo und starkes Rubbeln mit dem Handtuch sind hingegen typische Fehler, die im Badezimmer passieren. Weitere Fehlerquellen zeigen sich beim Styling. Die ständige Anwendung von Diffusor, Glätteisen und Co. mit hoher Temperatur schadet der Haarstruktur.

Erbliche Gründe für Haarausfall

Der häufigste Auslöser von Haarausfall ist Vererbung. Betroffen sind primär Männer, deren Haarwurzeln gegenüber Androgenen empfindlich reagieren. Die Haarfollikel schrumpfen, die Wachstumsphase des einzelnen Haars nimmt ab. Bevor es zum Ausfall kommt, wird das gesamte Haarbild dünner. Typisch für diese Form des Haarverlusts ist der Beginn im Stirnbereich.

Foto: Mann kontrolliert seinen Haarausfall im Spiegel

Haarausfall stellt für betroffene Frauen und Männer oft eine große Belastung dar. Foto: © panthermedia.net / Goodluz

Es bilden sich Geheimratsecken, später zeigen sich die Symptome am Hinterkopf und schließlich auf dem gesamten Schädel. Gegensteuern ist vor allem bei rechtzeitiger Erkennung möglich. Mit gesunder Ernährung und optimaler Haarpflege lässt sich der Haarverlust verzögern bzw. das Haarwachstum anregen.

Unbekannte Ursache bei kreisrundem Haarausfall

Plötzliches Auftreten und kreisrunder Haarverlust sind Anzeichen für diese entzündliche Ursache. Bislang ist unklar, warum manche Menschen „Alopecia areata“ entwickeln und andere nicht. Die Forschung geht bisweilen von einer Autoimmunreaktion aus. Es deutet vieles darauf hin, dass die körpereigene Abwehr die Haarwurzeln unter der Kopfhaut attackiert und daraufhin die Haare ausfallen. Die Schnittmenge zwischen Betroffenen von Schuppenflechte und kreisrundem Haarausfall ist hoch. Mediziner gehen davon aus, dass auch psychische Einflussfaktoren wie Stress, zu viel Arbeit oder Depressionen zu den Symptomen führen können. Da die Erkrankung in Schüben auftritt, lässt sich ein Verlauf nur schwer vorhersagen.

Viele Ursachen für diffusen Haarausfall

Nicht immer sind die Gründe für plötzlich auftretenden Haarausfall klar. Liegt weder eine erbliche noch entzündliche Ursache zugrunde, sprechen Ärzte von diffusem Haarausfall. Dabei kann es sich um ein klassisches Altersphänomen handeln aber auch um das Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung. Häufig wird im Rahmen von Schilddrüsenfehlfunktionen von Haarausfall berichtet, auch Infektionen führen dazu.

Tritt der Haarausfall zeitgleich mit dem Neubeginn einer Medikamenteneinnahme auf, sind die Nebenwirkungen zu prüfen. Nicht nur Chemotherapeutika können zu Haarverlust führen, auch die Antibabypille, Statine gegen hohes Cholesterin oder Blutgerinnungshemmer kommen als Auslöser in Betracht.

Bei Frauen ist eine Hormonumstellung als Ursache wahrscheinlicher als bei einem Mann. Nach der Geburt berichten viele weibliche Personen über vorübergehenden Haarausfall, der sich von selbst reguliert. Während der Wechseljahre sind ähnliche Symptome möglich, eine Hormonersatztherapie kann Abhilfe schaffen.

Haarausfall vorbeugen – viele Möglichkeiten gegeben

Ob eine effektive Vorbeugung möglich ist, hängt von der Art des Haarausfalls ab. Durch Mangelernährung oder mechanische Beschwerden ausgelöster Haarverlust lässt sich mit Nahrungsergänzungsmitteln und optimaler Haarpflege verhindern. Generell trägt eine ausgewogene Ernährung dazu bei, das Haar gesund zu halten und mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen. Nötig sind neben Biotin und Zink vor allem Magnesium, Eisen, Selen und Kupfer. Bei unerklärlichem Haarausfall bietet sich eine Blutuntersuchung an, um nach möglichen Gründen zu forschen.

Giftstoffe wie Nikotin und Alkohol schaden der Haargesundheit bei übermäßigem Gebrauch. Für den erblich bedingten Haarverlust gibt es keine geeignete Vorbeugung, alle anderen Varianten lassen sich mit einem gesunden Lebensstil oft beeinflussen. Wichtig ist außerdem, die tägliche Belastung des Haars zu minimieren. Streng gebundene Zöpfe, Haargummis mit Metallanteil und ständige Hitzeeinwirkung beim Styling sind zu vermeiden.

Beim erstmaligen Auftreten von Haarausfall ist Rücksprache mit dem Arzt erforderlich. Er hilft bei der Suche nach den Gründen und findet gemeinsam mit dem Patienten die optimale Lösung.

 
 
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