Angst vor Spritzen (Spritzenphobie) beim Zahnarztbesuch

Programmierte Angst vor dem Zahnarzt

Angst vor dem Zahnarzt kennen viele Menschen. Oft programmieren sich Angstpatienten unbewusst schon im Vorfeld vor einem Termin, dass sie große Schmerzen erleiden werden. Dadurch wird die Nervosität noch größer.

Hintergrund sind meist sehr unangenehme Erfahrungen in der Vergangenheit beim Zahnarzt. Deswegen sollte man schon Kindern frühzeitig ihre Befürchtungen nehmen, bevor sich eine richtige Phobie daraus entwickeln kann.

Angst vor Spritzen bei Kindern

Ideal ist es natürlich, wenn Patienten während einer Zahnarztbehandlung gar keine Schmerzen spüren. Dafür stehen inzwischen zahlreiche Betäubungsmittel zur Verfügung. Die bekannteste Variante ist die Betäubungsspritze, die Zahnnerven während der Behandlung ruhig stellen soll. Problematisch wird es aber, wenn beispielsweise schon Kinder eine Angstphobie gegen Spritzen entwickeln und der Zahnarzt deswegen erst gar nicht dazu kommt, eine fachgereche Behandlung vorzunehmen.

Zahnarzt

Zahnarzt – (C) Bildlizenz jarmoluk / Pixabay

Was kann man dann tun?
Für Kinder gilt – ebenso wie für Erwachsene – dass sie in erster Linie Angst vor dem Unbekannten und Ungewissen haben. Deswegen ist es sinnvoll, schon kleine Patienten genau aufzuklären, was der Arzt macht, warum er dies macht und welche Vorteile dies hat. Man kann die Behandlung also damit beginnen, genau zu erklären, was in der Betäubungsspritze enthalten ist und wie diese wirkt. Vor allem sollte man hervorheben, dass es beim Verabreichen der Spritze zwar kurz pieckt und zwickt, dass man danach aber definitiv keine Angst mehr vor Schmerzen haben muss.

Aufklärung in der Schule oder im Kindergarten zum Thema Zahnarzt und Zähne kann deswegen gar nicht hoch genug geschätzt werden. Kinder werden hierbei spielerisch über das Thema aufgeklärt. Dabei lässt sich auch die Angst vor dem Zahnarzt als Thema aufgreifen.

Sie können aber auch speziell für Ihren Nachwuchs einen Termin beim Zahnarzt ausmachen (es sollte ein Zahnarzt sein, der auf Angstpatienten spezialisiert ist), bevor erste Schäden aufgetreten sind. Der Arzt kann den kleinen Patienten dann schon mal erklären, worum es beim Zahnarzt geht und warum Betäubungsspritzen verwendet werden. Die Kinder erleben dies angstfrei, da zunächst gar keine Behandlung ansteht, und können dann „emotional gewappnet“ in Zukunft Termine viel leichter und gelassener wahrnehmen.

Hilfreich bei solchen Erklärungen sind Bilder in Farben, so dass die Kinder genau nachvollziehen können, was beim Zahnarzt eigentlich geschieht. Dadurch wird klar, dass es sich bei dieser ganzen „Zahnarztsache“ nicht um etwas Mysteriöses und Bedrohliches handelt, sondern dass sich der Vorgang völlig logisch erklären lässt. Von Vorteil ist es auch, dabei hinzuzufügen, dass der kleine Angstpatient nicht alleine mit seiner Angst ist, sondern dass viele Menschen mit einem unguten Gefühl im Bauch zum Zahnarzt gehen. Letztendlich geht es aber darum, klar zu machen, dass es dafür keine rationalen Grund gibt.

Dies ist auf jeden Fall ein erster Schritt zu mehr Gelassenheit.

Betäubung ohne Spritzen

Für den Fall, dass die Spritzenangst für eine notwendige Zahnbehandlung unüberwindlich ist, sehen auf Zahnarztangst spezialisierte Zahnärzte auch andere Behandlungsformen vor wie z.B.  Hypnosebehandlung, Zahnbehandlung im Tiefschlaf oder eine angstfreie Behandlung mit Lachgas.

Print Friendly, PDF & Email