Hyaluron Behandlung: Einsatzmöglichkeiten von Hyaluronsäure

Hyaluron Behandlung

Hyaluronsäure, oft auch abgekürzt Hyaluron genannt, wird in der ästhetischen Medizin und in der Kosmetik eingesetzt. Doch auch in der Medizin wird Hyaluron häufig angewendet, zum Beispiel zur Behandlung von Arthrose in Gelenken. Erfahren Sie hier, welche Funktionen Hyaluron erfüllt und wie die Hyaluronsäure eingesetzt werden kann.

Hyaluron: Natürlicher Körperbestandteil

Hyaluronsäure kommt auch natürliche Substanz an vielen Stellen in unserem Körper vor. Sie gehört, genauso wie Stärke oder Cellulose, zu den langkettigen Kohlenhydraten. Die wichtigste Eigenschaft der Hylauronäure, die sie für unseren Körper und in der Medizin so wertvoll macht: Ein Gramm Hyaluronsäure kann bis zu sechs Liter Wasser binden. Dabei bildet sich ein viskoses Gel. Dadurch kann die Hyaluronsäure ideal zur Speicherung von Wasser und als Schmiermittel im Körper dienen.

Es gibt verschiedene Stellen, an denen Hyaluron als natürlicher Körperbestandteil vorkommt:

  • Haut und Schleimhäute: Rund die Hälfte der im Körper zu findenden Hyaluronsäure befindet sich in der Haut, Unterhaut und Schleimhaut. Durch die Bindung von Wasser trägt Hyaluron dort zur Elastizität und Stabilität bei.
  • Gelenke: In Gelenken befindet sich die Gelenkflüssigkeit, die Hyaluronsäure enthält. So bildet sich eine gleitfähige Schicht. Die Reibung im Gelenk wird stark vermindert und Stöße werden abgefangen. Das verhindert den Gelenkverschleiß.
  • Bandscheiben: Im Gallertkern der Bandscheiben dient ein Gel aus Hyaluronsäure als Stoßdämpfer und schützt vor Stoß und Druck.
  • Auge: Der Glaskörper des Auges ist mit einer Mischung aus 98 Prozent Wasser und zwei Prozent Hyaluronsäure gefüllt. Das macht den Augapfel stabil, dabei aber elastisch und durchsichtig.

Anwendung von Hyaluron

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten der Behandlung mit Hyaluron. Viele Menschen kennen die sogenannten Hyaluron-Filler, die in der ästhetischen Medizin unter die Haut gespritzt werden.

Foto von schönheitschirugischen Schnittführungs-Linien für eine Lidstraffung auf dem Gesicht einer Frau

Foto: © AndreyPopov / Stockfresh

In manchen Cremes wird Hyaluronsäure auch äußerlich eingesetzt, um Falten zu vermindern und vorzubeugen. Da mit zunehmendem Lebensalter der natürlicher Hyalurongehalt der Haut sinkt, wird durch Zufuhr von Hyaluronsäure die Haut wieder aufgepolstert. In Form von Hyaluron Kapseln oder Tabletten kann man Hyalurosäure von innen zuführen, um der Hautalterung und Gelenkbeschwerden entgegen zu wirken.

Doch Hyaluronsäure ist mehr als nur ein Anti-Falten-Mittel. Auch in der Medizin wird sie häufig eingesetzt. Hyaluron ist ein häufiger Bestandteil von Augentropfen und Nasensprays. Dadurch wird die Benetzungs- und Befeuchtungsfähigkeit des Medikaments deutlich verlängert. Als Injektion wird Hyaluron manchmal zur Behandlung der Inkontinenz angewendet, indem das Gewebe um die Harnröhre herum aufgepolstert wird. Einer der wichtigsten Einsatzbereiche von Hyaluron liegt jedoch in der Behandlung der Arthrose.

Hyaluronsäure bei Arthrose

Arthrose ist eine Verschleißerscheinung des Gelenks. Durch die Schädigung des Gelenkknorpels entstehen Schmerzen, Entzündungen und eine vermehrte Reibung im Gelenk, die den Verschleiß weiter beschleunigt. In schwereren Fällen hilft unter Umständen nur noch eine Operation oder der Einsatz eines künstlichen Gelenks. Doch es gibt auch viele nicht chirurgische Behandlungen der Gelenke bei Arthrose. Man spricht dabei auch von der konservativen Athrosebehandlung. Eine Möglichkeit ist die Behandlung mit Hyaluron.

Hyaluron Präparate können direkt in das Gelenk gespritzt werden. Dadurch wird die Gleitfähigkeit verbessert und der Knorpel geschützt. Meist werden eine bis fünf Injektionen im Abstand von jeweils einer Woche durchgeführt. Die Hyaluron Behandlung wird häufig bei Kniearthrose oder in manchen Fällen auch bei Hüftarthrose eingesetzt. Auch nach Verletzungen des Gelenks oder Knorpels, zum Beispiel nach einem Unfall oder einer Sportverletzung, kann die Hyaluron Behandlung die Regeneration unterstützen.

Hyaluronsäure ist gut verträglich

Hyaluronsäure wurde früher aus Hahnenkämmen gewonnen und löste dann manchmal Allergien aus. Heute wird sie synthetisch hergestellt und entspricht weitestgehend der natürlichen, körpereigene Substanz. Dadurch sind Behandlungen mit Hyaluron meist sehr gut verträglich und haben keine Nebenwirkungen. Allerdings sollten betroffene Patientinnen und Patienten sich von ihrem behandelnden Arzt über alle Risiken aufklären lassen. Denn durch die Injektion in die Gelenkkapsel können in seltenen Fällen Infektionen auftreten.

Die Arthrosebehandlung mittels Hyaluronsäure-Injektion ist auch im Rahmen einer Reha oder Kur in einer Kurklinik möglich. Mehr über Arthrose erfahren Sie hier.

Über die Autorin

Dr. Silvia Nold ist promovierte Biologin mit mehrjähriger Erfahrung in der medizinisch-wissenschaftlichen Diagnostik.

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