Kraniosakraltherapie bei Kieferschmerzen

Kieferschmerzen können auf vielfältige Ursachen zurückzuführen sein. Häufig sind Cranium (Schädel) und Sakrum (Kreuzbein) betroffen. Deswegen ist die Kraniosakraltherapie in solchen Fällen häufig eine große Hilfe. Diese verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und ist äußerst schonend. Dennoch ist es wichtig, dass sie sachgerecht und ausschließlich von ausgewiesenen Experten auf diesem Gebiet durchgeführt wird. Wie genau diese Therapieform arbeitet, was ihre Stärken sind und worauf Betroffene achten sollten, erläutert dieser Artikel.

Bei Kieferschmerzen ermöglicht die Kraniosakraltherapie Linderung und Heilung.

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Bei Kieferschmerzen ermöglicht die Kraniosakraltherapie Linderung und Heilung.

Was ist die Kraniosakraltherapie genau?

Die Kraniosakraltherapie gehört zur Osteopathie und schaut sich die Verbindung von Cranium, Sakrum, Gehirn und Rückenmark an. Außerdem wird die Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit, die auch als Liquor bezeichnet wird und das Gehirn beziehungsweise Rückenmark umgibt, in den Blick genommen. Der Schädel verfügt über verschiedene Nähte, die eine Eigenbewegung aufweisen. Diese Bewegung wird durch das Pulssystem und den Liquor ausgelöst. Indem Therapeuten den Schädel abtasten, erkennen sie den Rhythmus der Schädelnähte und können darauf Einfluss nehmen.

Das ist möglich, weil der Körper über ein sogenanntes kraniosakrales System verfügt. Hierüber sind ganz unterschiedliche Körpersysteme miteinander verbunden. Entsprechend stehen die einzelnen Körperbereiche miteinander in Beziehung und beeinflussen sich gegenseitig. Unter anderem besteht die Möglichkeit, durch gezieltes Tasten, leichten Druck und Massagen Einfluss auf das Nervensystem, das Bindegewebe, die Organe und die Skelettmuskulatur zu nehmen.

Die Kraniosakraltherapie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz

Ein Merkmal der Kraniosakraltherapie ist, dass es sich um einen Ansatz der ganzheitlichen Medizin handelt. Das bedeutet, dass einzelne Körperregionen nicht separat für sich betrachtet, sondern im Zusammenspiel mit anderen Körpersystemen in den Blick genommen werden. Wenn beispielsweise Kieferschmerzen auftreten, wird im Rahmen der Kraniosakraltherapie nicht nur der Mundbereich untersucht, sondern das gesamte Körpersystem. Beispielsweise wird davon ausgegangen, dass der Schädel und das Steißbein Einfluss auf die Wiederaufnahme des Liquors durch die Hirnhäute haben. Entsprechend kann durch eine Behandlung dieses Rhythmus häufig Abhilfe bei Kieferschmerzen geschaffen werden. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz wird bei der Kraniosakraltherapie nicht nur ein bestimmtes Symptom behandelt, sondern immer versucht, eine konkrete Ursache für Leiden zu finden und zu eliminieren.

So gehen Therapeuten bei der Kraniosakraltherapie vor

Für die Kraniosakraltherapie wird der Schädel ganz genau abgetastet.

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Für die Kraniosakraltherapie wird der Schädel ganz genau abgetastet.

Ein Therapeut versucht bei der Kraniosakraltherapie den natürlichen Rhythmus der Schädelnähte, der bei der Bildung und Wiederaufnahme des Liquors entsteht, wiederherzustellen. Der Kraniosakraltherapie zufolge entstehen Rhythmusstörungen aufgrund von Verspannungen im Bindegewebe. Das Ziel ist es, diese Verspannungen aufzulösen und hierdurch für einen gesunden Rhythmus zu sorgen. Zu diesem Zweck wird vor allem der Schädelknochen genau abgetastet. Ebenso fühlt der Therapeut die Wirbelsäule und das Kreuzbein ab, um eventuelle Bindegewebsverspannungen festzustellen. Sobald eine Blockade entdeckt wird, ist es mit präzisen Griffen möglich, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und Verspannungen aufzulösen. Somit wird der Körper in einen Zustand der Entspannung versetzt, der bis auf die psychoemotionale Ebene reicht.

Bei diesen Beschwerden hilft die Kraniosakraltherapie

Da die Kraniosakraltherapie ein ganzheitlicher Ansatz ist, kann sie grundsätzlich für den gesamten Organismus eingesetzt werden. Entsprechend gibt es eine Vielzahl von Beschwerden, bei denen sich der Einsatz dieser Therapieform lohnt. Unter anderem sind starke Kopfschmerzen, Geburtstraumata und Lesestörungen Bereiche, in denen diese Behandlungsform zum Einsatz kommt. Aber auch bei schweren Krankheiten wie einem Schlaganfall, Depressionen oder einer Fehlfunktion des Gehirns lohnt es sich, mit Methoden der Kraniosakraltherapie zu arbeiten. Weitere typische Behandlungsfelder sind Koliken, Ohrinfektionen, chronische Schmerzen und Schielen. Nicht zuletzt gehören Rückenschmerzen zu den Behandlungsfeldern, in denen die Kraniosakraltherapie oft helfen kann, vielfach ergänzend zu einer Rehabilitationsmaßnahme.

Die Kraniosakraltherapie bei Kieferschmerzen

Kieferschmerzen sind ein klassisches Einsatzgebiet der Kraniosakraltherapie, da sich der Kieferknochen in einer unmittelbaren Verbindung zum Schädel befindet. Hierbei ist es unerheblich, ob die Beschwerden auf Verspannungen im Skelettsystem oder im Muskelsystem zurückzuführen sind. Wichtig ist es, dass die Ursachen der Kieferbeschwerden genau diagnostiziert werden, damit die Kraniosakraltherapie effizient arbeiten und diese beseitigen kann. Beispielsweise ist es entscheidend, andere mögliche Ursachen wie eine bakterielle Infektion auszuschließen. Deswegen ist es zwingend erforderlich, die Untersuchung von einem professionellen und erfahrenen Arzt vornehmen und die Therapie durch einen ausgewiesenen Spezialisten durchführen zu lassen.

Nebenwirkungen und Beschwerden sind bei der Kraniosakraltherapie selten

Bei der Kraniosakraltherapie handelt es sich um einen Ansatz der alternativen Medizin. Das hat verschiedene Ursachen. Zum einen wurden die in der Praxis erprobten Therapieformen noch nicht ausreichend durch Studien belegt, um ihre Wirksamkeit wissenschaftlich darlegen zu können. Außerdem arbeitet diese Therapieform mit Methoden, die die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren. Somit kommen keine Medikamente zum Einsatz, sondern die Verspannungen werden lediglich durch leichten Druck und Massagen gelöst. Aufgrund dieser natürlichen Arbeitsweise sind Nebenwirkungen und Beschwerden bei dieser Therapie äußerst selten. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Therapeuten individuell auf die Betroffenen einlassen und ihre Therapie und den Massagedruck so anpassen, dass sie zur jeweiligen Person optimal passen.

Nur auf gut ausgebildete Fachleute vertrauen

Für die Kraniosakraltherapie gibt es spezielle Ausbildungen und Kurse, an deren Ende die Teilnehmer ausgebildete Therapeuten sind. Häufig erfolgt diese Spezialausbildung im Zusammenhang mit einer osteopathischen Ausbildung, aber auch individuelle Kurse sind möglich. Einige Teilnehmer verfolgen das Ziel, in einem Heilberuf tätig zu werden und vielen Patienten zu helfen. Andere sind Angehörige von Menschen, die massiv unter Kieferschmerzen oder anderen Beschwerden leiden. Sie wollen daher die Kraniosakraltherapie erlernen, um ihren Familienmitgliedern oder Freunden helfen zu können. Daher gibt es spezielle Kurse, die sich an Laien richten und ihnen das nötige Grundwerkzeug zur Anwendung der Kraniosakraltherapie an die Hand geben, ohne dass sie eine medizinische Grund- oder Vorausbildung mitbringen müssen.

Fazit

Die Kraniosakraltherapie ist äußerst populär und kommt bei unterschiedlichen Beschwerden zum Einsatz. Das liegt vor allem daran, dass es sich um einen ganzheitlichen Ansatz handelt. Durch die enge Verbindung zwischen Schädel und Kieferknochen eignet sich diese Therapieform speziell bei Kieferbeschwerden. Ausgebildete Therapeuten und Kieferorthopäden sind in der Lage, das Verfahren anzuwenden, um entsprechende Beschwerden zu beseitigen. Ein großer Vorteil ist, dass es sich bei der Kraniosakraltherapie um eine alternative Behandlungsform handelt, die mit den Selbstheilungskräften des Körpers arbeitet. Entsprechend ist sie äußerst schonend und bringt nahezu nie Nebenwirkungen mit sich.

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