Welche Versicherungen braucht eine Familie?

Unfälle gehören zum Leben...

Unfälle gehören zum Leben… © Andriy Popov / PantherMedia

Missgeschicke und Unfälle passieren. Sie gehören zum Leben quasi dazu. Damit ein solches Unglück keinen enormen finanziellen Schaden zur Folge hat, ist eine entsprechende Absicherung essenziell. Insbesondere Familien benötigen einen umfassenden Schutz, der sowohl die Elternteile als auch die Kinder mit einschließt. Welche Versicherungen Sie als Familie abschließen sollten und worauf es dabei zu achten gilt, lesen Sie im folgenden Artikel.

1. Haftpflichtversicherung

Der Abschluss einer Haftpflichtversicherung ist unverzichtbar – egal, ob für Einzelpersonen oder Familien. Denn diese Versicherung deckt alle Schäden ab, die Sie oder Ihre mitversicherten Familienmitglieder anderen Personen oder deren Eigentum versehentlich zufügen. Dazu zählen typischerweise Sach-, Personen- und Vermögensschäden sowie Mietsachschäden.

Die Betonung liegt auf „versehentlich“. Die Versicherung kommt nämlich nur für all jene Schäden auf, die unbeabsichtigt und unvorhergesehen entstehen. Vorsätzlich verursachte Schäden gehören für gewöhnlich nicht zum Schutz.

Die Familienhaftpflichtversicherung schützt Sie vor erheblichen finanziellen Lasten, die im Alltag auftreten können. Stellen Sie sich vor, Ihr Kind beschädigt aus Versehen das Eigentum eines Nachbarn oder Ihr Partner verursacht einen Unfall, bei dem jemand verletzt wird. Ohne Haftpflichtversicherung kann die dabei entstehende Schadensumme zum finanziellen Ruin führen.

Doch nicht nur in finanzieller Hinsicht profitiert Ihre Familie von einer Haftpflichtversicherung. Auch auf emotionaler Ebene bietet sie Ihnen und Ihren Familienmitgliedern die Sicherheit, dass Sie im Fall der Fälle geschützt sind.

Übrigens: Als Elternteil haften Sie nicht automatisch für Ihre Kinder. Das liegt daran, dass ein Kind bis zu seinem siebten Geburtstag deliktunfähig ist. Das bedeutet, dass die Eltern für etwaige Schäden, die das Kind verursacht, nicht haften müssen. Allerdings gilt dies nur dann, wenn die Aufsichtspflicht eingehalten wurde. Wurde sie verletzt, haften Sie für Ihr Kind. In diesem Fall springt aber die Familienhaftpflichtversicherung ein.

2. Risikolebensversicherung (Ablebensversicherung)

Die Risikolebensversicherung – auch als Ablebensversicherung bezeichnet – ist eine wichtige Form der Lebensversicherung, die speziell darauf ausgerichtet ist, finanzielle Sicherheit für Hinterbliebene im Todesfall des Versicherten zu bieten.

Aber was genau ist eine Ablebensversicherung? Im Gegensatz zur Kapitallebensversicherung – oder Erlebensversicherung – zahlt die Ablebensversicherung ausschließlich im Todesfall, nicht aber im Erlebensfall. Bei Abschluss dieser Versicherung müssen Versicherungsnehmer häufig eine Gesundheitsprüfung durchlaufen,  da Vorerkrankungen und andere gesundheitliche Probleme die Prämie beeinflussen können.

Erlebensversicherung versus Ablebensversicherung

Eine Ablebensversicherung greift nur im Todesfall (© livv.at).

Eine Ablebensversicherung ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie eine Familie haben und Ihr Einkommen zu den Haupteinnahmequellen zählt. Ebenso wirkt das Wissen, dass Ihre Liebsten im schlimmsten Fall zumindest finanziell abgesichert sind, beruhigend.

Stirbt die versicherte Person innerhalb der Vertragslaufzeit, erhalten die Begünstigten eine im Vorhinein festgelegte Summe. Wie hoch diese ist, lässt sich frei wählen. Die Hinterbliebenen – Ihr Partner oder Ihre Partnerin sowie Ihre Kinder oder andere Begünstigte – können das Geld etwa für die alltäglichen Lebenshaltungskosten nutzen, die Ausbildung der Kinder damit finanzieren oder einen eventuellen Baukredit tilgen.

3. Berufsunfähigkeitsversicherung

Die Berufsunfähigkeitsversicherung, kurz BU-Versicherung, ist eine Versicherung, die der finanziellen Absicherung dient, falls Sie aufgrund von Krankheit oder einem Unfall dauerhaft nicht mehr in der Lage sind, Ihren Beruf auszuüben. Anders gesagt versichern Sie damit Ihre Arbeitskraft, die normalerweise zum Einkommen der Familie beiträgt.

Sind Sie nicht mehr arbeitsfähig, können die finanziellen Ressourcen schnell knapp werden. In diesem Fall springt eine Berufsunfähigkeitsrente aus der Versicherung ein. Sie gleicht den Gehaltsverlust aus und schützt Sie und Ihre Familie damit vor finanziellen Schwierigkeiten. Etwa 75–80 Prozent des Nettoeinkommens sind als Höhe der Berufsunfähigkeitsrente empfehlenswert. Der exakte Betrag kann im Gespräch mit erfahrenen Versicherungsexperten ausgehandelt werden.

4. Private Unfallversicherung

Eine private Unfallversicherung bietet einen zusätzlichen finanziellen Schutz für Familien bei jeglichen Unfällen. Insbesondere dann, wenn diese zu einer dauerhaften Invalidität oder sogar zum Tod führen.

Im Grunde dient sie als Ergänzung zur gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung sind im Normalfall nur Unfälle versichert, die während der Arbeit, am Arbeitsplatz und/oder am Arbeitsweg passieren. Zudem sind bleibende Schäden oder dauerhafte Invalidität meist nicht im Schutz inbegriffen.

Hier greift die private Unfallversicherung. Sie versichert beides: Arbeits- und Freizeitunfälle. Darüber hinaus werden Folgekosten bei bleibenden gesundheitlichen Schäden, wie eine Physiotherapie oder der Aufenthalt in einer Rehaklinik, übernommen. Kinder sind für gewöhnlich nicht automatisch mitversichert. Daher muss hier ein eigener Versicherungsschutz oder eine Familienunfallversicherung abgeschlossen werden.

5. Hausratversicherung

Eine Hausratversicherung versichert den Inhalt Ihres Zuhauses gleich gegen mehrere Risikofaktoren. Grundsätzlich ist Ihr persönliches Eigentum vom Schutz erfasst. Dazu gehören etwa die darin befindlichen Möbel und Elektrogeräte, aber genauso Ihre Kleidung, hochwertige Schmuckstücke oder andere wertvolle Gegenstände.

Versichert sind sie in den meisten Fällen gegen Schäden bzw. den Verlust durch Gefahren wie Einbruchdiebstahl, Raub, Feuer, Leitungswasser, Vandalismus und Naturgefahren. Letztere umfassen Sturm, Hagel und andere Elementargefahren. Im Notfall ist es immer gut zu wissen, wie gut der eigene Versicherungsschutz ist. Daher raten wir Ihnen dazu, die Versicherungspolizze bei Abschluss ganz genau durchzulesen.

Wollen Sie die Fahrräder Ihrer Familie ebenfalls versichern, kann dies in vielen Fällen auch über die Hausratversicherung abgewickelt werden.

6. Wohngebäudeversicherung

Ähnlich der Hausratversicherung, die die persönlichen Gegenstände innerhalb der Wohnung oder des Wohnhauses versichert, können Sie genauso das Gebäude selbst mithilfe einer Wohngebäudeversicherung absichern. Das ergibt natürlich nur Sinn, wenn Sie selbst Eigentümerin oder Eigentümer sind.

Der Deckungsbereich bezieht sich in diesem Fall auf das Gebäude selbst sowie fest installierte Bestandteile und verbundene Strukturen. Damit sind beispielsweise Garagen, Gartenhäuser, Fundamente und Dachkonstruktionen gemeint. Häufig sind Einbauküchen ebenso im Versicherungsschutz mit eingeschlossen.

Eine Wohngebäudeversicherung greift bei Schäden durch diverse Gefahrenquellen wie Feuer, Explosionen, Leitungswasser, Sturm, Hagel, Überschwemmung und andere Naturkatastrophen. Informieren Sie sich vor Abschluss der Versicherung darüber, welche Gefahren in Ihrem Schutz inkludiert sind. Dann sind Sie auf der sicheren Seite.

Die wichtigsten Versicherungen für Ihre Familie

Damit Sie im Schadensfall abgesichert sind, empfehlen wir Ihnen, sich einen umfassenden Versicherungsschutz zuzulegen. So können Sie entspannt durchs Leben gehen – im Wissen, dass Ihre Familie im Notfall abgesichert ist.

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