Burnout – Risiken frühzeitig erkennen und behandeln

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Immer mehr Arbeitnehmer fühlen sich durch ihre Tätigkeit am Arbeitsplatz erschöpft und ausgebrannt. Hinzu kommt sehr oft die Doppelbelastung durch Haushalt und Familie. Alleine in Deutschland liegt die Quote an Menschen, die sich erschöpft fühlen, nach einer Umfrage bei etwa 37 Prozent. Nach der Corona-Pandemie haben Ärzte und Wissenschaftler einen rasanten Anstieg von Arbeitnehmern mit einem Burnout vermeldet. Welche präventiven Maßnahmen sollten Betroffene ergreifen und wie wird ein Burnout behandelt?

Was ist ein Burnout-Syndrom?

Von den Betroffenen wird der Burnout oftmals als Krankheit bezeichnet. Im eigentlichen Sinne ist dieser Zustand allerdings ein Syndrom, der zu einem Krankenstand führt. In der International Classification of Diseases (ICD) wird Burnout mit ICD-11 gelistet und ist somit ein Faktor, der die Gesundheit beeinflusst. Ärzte und Wissenschaftler beschreiben das Burnout-Syndrom als einen Zustand, bei dem der oder die Betroffene unter totaler körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung leidet. Diese Erschöpfung vermindert die Leistungsfähigkeit im Berufs- und Privatleben gleichermaßen. Wird das Burnout-Syndrom ignoriert und nicht behandelt, können sich daraus schwerwiegende psychische und psychosomatische Störungen entwickeln. Viele Experten bringen das Burnout-Syndrom auch in Zusammenhang mit Suiziden.

Ist das noch Stress oder schon ein Burnout?

Im Privat- und Berufsleben steht im Normalfall jeder Mensch in regelmäßigen Abständen unter Stress. Dieser normale berufliche und private Stress ist Ärzten zufolge sogar gesund. Von gesundem und positivem Stress kann allerdings nur die Rede sein, wenn die Belastungen punktuell sind. Menschen, die normalem Stress ausgesetzt sind, schlafen in der Regel besser, sind ausgeglichener und im Alter meist vitaler. Ärzte und Wissenschaftler bezeichnen diesen positiven Stress auch als Eustress. Positiver Stress ist nur möglich, wenn der Körper die Möglichkeit hat, wieder herunterzufahren. Ein Burnout entwickelt sich aus andauernden Stresssituationen über mehrere Wochen, Monate oder sogar Jahre.

Wie kann man mit Stress und Überlastung umgehen?

Stress und Überbelastung machen sich im Körper bemerkbar. Es treten Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Müdigkeit sowie Rücken- oder Nackenschmerzen auf. Viele Menschen haben unter Stress auch mit Magen-Darm-Beschwerden oder Hautproblemen zu kämpfen. Betroffene sollten die Warnsignale des Körper stets ernst nehmen und kürzer treten. Möglichkeiten zum Stressabbau sind zum Beispiel:

  • Yoga und Atmungs- oder Entspannungsübungen
  • Gesunde Ernährung
  • Positive Gedanken
  • Digitale Auszeiten nehmen

Des Weiteren hilft auch eine aktive Freizeitgestaltung mit Sport und Fitness. Bei jeglichen Sportarten ist es allerdings sehr wichtig das richtige Maß zu finden. Es ist ansonsten möglich, von einem Extrem ins andere zu fallen. Auch professionelle Sportler haben übrigens oft mit einem Burnout-Syndrom zu kämpfen. Vielen Betroffenen hilft es einen achtsamer Alltag zu führen und regelmäßig Achtsamkeitsübungen durchzuführen.

Eine weiterer Tipp zur Burnout-Vermeidung ist es sich bereits frühzeitig professionelle Hilfe zu suchen und sich Unterstützung für den Umgang mit zu viel Stress zu suchen. Therapieplätze sind meist schwer zu finden und wenn ist dort mit langen Wartezeiten von bis zu einem halben Jahr zu rechnen. Wer schnelle Hilfe benötigt, für den sind die Online-Therapiekurse von HelloBetter geeignet. Die Kurse gibt es Rezept und die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Innerhalb von 12 Wochen können so 7 Kurseinheiten von ca. einer Stunde Dauer absolviert werden.

Burnout: Behandlung und Therapiemöglichkeiten

Zuerst muss der Burnout vom Betroffenen erkannt werden. Wenn man selbst den Verdacht geht erkrankt zu sein, ist es ratsam den Hausarzt oder einen Therapeuten aufzusuchen. Ein Psychologe, der auf das Burnout-Syndrom spezialisiert ist, kann ebenfalls eine genaue Diagnose stellen. In der Regel erfolgt nach der Diagnose eine Krankschreibung des Betroffenen. Da das Burnout-Syndrom aber keine Krankheit ist, erfolgt die Krankschreibung wegen eines der begleitenden Symptome. Dies können zum Beispiel Magen-Darm-Beschwerden, Rückenschmerzen oder auch einfach die Erschöpfung sein.

Welche Therapie für einen betroffenen Menschen mit einem Burnout-Syndrom sinnvoll ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Der Arzt oder der spezialisierte Psychologe muss feststellen, ob es sich um einen leichten, mittleren oder schweren Burnout handelt. Bei einem leichten Burnout sind oft ein wenig Abstand und eine Gesprächstherapie ausreichend. Bei mittleren Beschwerden und starken Beschwerden kommen oftmals Verhaltens- und Gesprächstherapien zum Tragen, die als Einzel- oder Gruppentherapie angeboten werden. Auch Pharmakotherapien, Psychoedukation und sogenannte Soziotherapien können den Menschen mit einem Burnout helfen. Es kann einige Wochen oder Monate dauern, bis Betroffene sich besser fühlen. Oft wird die Aufnahme der Betroffenen in eine Reha-Klinik empfohlen. Diese Reha dauert etwa 6 bis 8 Wochen.

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