Demografischer Wandel – Endstation Pflegeheim?

Änderungen in Lebenserwartung und Lebenseinstellung

Die Zeiten ändern sich. Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Frau lag vor rund 50 Jahren bei 73,8 Jahren. Männer wurden seinerzeit im Durchschnitt etwa 67,6 Jahre alt. Heute erreichen Frauen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ein Lebensalter von circa 83,4 Jahren, während Männer im Schnitt bis zu 78,6 Jahre alt werden können. Auch die Lebenseinstellung der Menschen in unserer Gesellschaft ist eine andere als noch in den 1950 oder 1960er Jahren. Frauen sind emanzipierter, selbstbewusster geworden. Viele von ihnen gehen – ebenso wie die meisten Herren der Schöpfung – einer beruflichen Tätigkeit nach. Längst sind die Zeiten vorbei, als sie noch liebevoll als “Heimchen am Herd” bezeichnet wurden und sich fast ausschließlich ihrem Mann und den Kindern widmeten. Die Ansprüche an das Leben insgesamt sind in unserer modernen Gesellschaft kaum noch mit jenen aus der Nachkriegszeit zu vergleichen. Die meisten Männer und Frauen haben das Bestreben, das Beste aus ihrem Leben herauszuholen, ein eigenständiges Leben in Freiheit zu führen. Ohne sich von Konventionen oder althergebrachten Moralvorstellungen gängeln zu lassen. Dafür sind sie bereit, viel Zeit in ihre Bildung zu investieren, sich in ihren Jobs einzubringen und sich darüber hinaus in verschiedensten Freizeit- und Kulturbereichen zu engagieren.

Höher, schneller, weiter – aber wie lange?

Die medizinischen Gegebenheiten in unserer Gesellschaft sowie die therapeutischen und pflegerischen Angebote haben sich nachhaltig verbessert. Die Sterblichkeitsrate ist drastisch gesunken. Immer mehr Menschen können nach ihrem Berufsleben viele Jahre als Rentner oder Pensionäre genießen. Fakt aber ist auch, dass sich mit steigendem Alter das Krankheitsrisiko erhöht. Doch nicht nur bei den Menschen, die aus Altersgründen aus dem Arbeitsleben ausgeschieden sind, sondern auch Jüngere können von Krankheit betroffen sein. Durch die wachsenden Ansprüche an die eigene Persönlichkeit und an die Gesellschaft insgesamt steigt die Gefahr psychischer oder physischer Erkrankungen rapide an. Viele ältere Menschen, aber auch jüngere Männer und Frauen, brauchen dementsprechend eine gezielte Gesundheitsversorgung. Krankheit oder eine eingeschränkte Mobilität erfordern über kurz oder lang oftmals die Unterbringung in Pflegeheimen oder anderen Betreuungseinrichtungen. Um im Alter so lange wie möglich in vertrauter Umgebung leben zu können, ist eine pflegerische Versorgung zu Hause in vielen Fällen eine exzellente Alternative.

Pflegerin spricht mit Seniorin im Haus

Pflegerin spricht mit Seniorin im Haus
© InsideCreativeHouse / PantherMedia

Denn erwachsene Kinder sind häufig aufgrund eigener beruflicher oder privater Verpflichtungen nicht willens oder in der Lage, die Unterstützung ihrer kranken oder älter werdenden Eltern zu gewährleisten.

Das Leben der Eltern leben müssen?

Früher war es Usus, dass die Eltern im Alter von ihren Kindern gepflegt und in den eigenen vier Wänden versorgt wurden. Heute ist das weitgehend anders, da auch die erwachsenen Kinder ein eigenes Leben führen und nicht immer bereit sind, dieses aufzugeben, um 24/7 für ihre Eltern da zu sein. Häufig wohnen Sohne und Töchter weit von ihren Eltern entfernt, sodass eine vollumfängliche Versorgung oder Unterstützung älterer Menschen schon allein deshalb nicht sichergestellt werden kann. Wie gut ist es da, sich auf erfahrene Pflegekräfte verlassen zu können, deren Leistungs- und Serviceportfolio individuell auf die zu betreuenden Personen abgestimmt werden kann. Auf diese Weise können Senioren so lange wie möglich in ihrem eigenen Zuhause leben, ohne in ein Pflegeheim umziehen zu müssen. Angesichts des demografischen Wandels herrscht jedoch in vielen Städten ein massiver Pflegenotstand. Es ist offensichtlich, dass es weitere Veränderungen geben muss, um einem weiteren Kostenanstieg in der Pflegebranche nachhaltig entgegenzuwirken.

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